WIESENBRÜTER-PROJEKT

Unser Wiesenbrüter-Projekt wurde gegen Ende der 1990er Jahre in den „Oberen Pfinzquellen“ der Gemeinde Straubenhardt (Enzkreis) mit der Unterstützung des Regierungspräsidiums Karlsruhe initiiert. Ziel dieses Projektes ist der Schutz einer ausgesprochen artenreichen Wiesenlandschaft im Allgemeinen und dem Erhalt einer hiesigen Braunkehlchen-Population im Speziellen.

Konsequenter Artenschutz ist Biotopschutz. Daher setzen unsere Maßnahmen dort an, wo sich die Tiere fortpflanzen, nämlich in den heimischen Wiesen. Für das Braunkehlchen, wie auch für alle anderen Wiesenbrüter, entscheidet der Schnittzeitpunkt über den Erfolg des Brutgeschäftes. Zentraler Punkt in unserem „Artenschutzprogramm Braunkehlchen“ ist daher die Verschiebung des Mähtermins auf den 15. Juli. Finanzielle Entschädigungen bzw. Ausgleichszahlungen werden im Rahmen eines Vertragsnaturschutzes vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union getragen. Als Hauptinitiatoren und Koordinatoren bildet der Verein „Lebendige Wiese e.V.“ den Knotenpunkt zwischen Landwirt, Landratsamt und Regierungspräsidium.

Durch private Fördermittel sind wir zudem in der Lage, einzelne Wiesen-Grundstücke aufzukaufen und so einen dauerhaften und vertragsunabhängigen Extensivierungsplan zu gewährleisten. Die Gesamtfläche beträgt der-zeit etwa 12 ha und verteilt sich über das gesamte Projektgebiet.

In den vergangen Jahren haben in den Wiesen des „Oberen Pfinztales“ zwischen drei und sieben Braunkehlchen-Brutpaare regelmäßig und meist erfolgreich gebrütet. Sie sind damit die letzten nachgewiesenen Braunkehlchen auf einer Fläche von fast 7.000 qkm! Viele weitere teils stark bedrohte Vogelarten haben von unserem Artenschutzprogramm erheblich profitiert. So konnten in den vergangenen Jahren erstmals Schwarzkehlchen, Wachtelkönig und Grauammer nachgewiesen werden. Andere Arten wie Baum- und Wiesenpieper, Neuntöter, Feldschwirrl, Feldlerche, Wachtel, etc. haben ihre Populationen vergrößern können. Auch für Nahrungsgäste wie z.B. Baumfalke und Rotmilan sowie Durchzügler und Wintergäste (z. B. Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Raubwürger) ist das Gebiet aufgrund seines vielfältigen Nahrungsangebots um ein Vielfaches bereichert worden. Die Extensivierungsmaßnahmen kommen letztlich auch Insekten, Säugetieren und vielen Pflanzenarten zu Gute.